Donnerstag, 27. Juni 2013

Allgemeine Bauernregeln Dezember

December. 

  • December kalt mit Schnee, — Giebt Korn auf jeder Höh. 
  • Kalter December mit vielem Schnee verheißt ein fruchtreiches Jahr. 
  • Dunkler December deutet auf ein gutes Jahr. 
  • Wie der December, so der kommende Juni. 
  • December veränderlich und lind, — Ist der ganze Winter ein Kind. 
  • Im December trocken und eingefroren, macht, daß der Weinstock mehr Kälte als ein Fichtenbaum vertragen kann. 
  • Donner im Winter-Quartal, — Bringt uns Kälte ohne Zahl. 
  • Wenn es in der Christnacht schneit, so hofft man eine gute Hopfen ernte im nächsten Jahre. 
  • Ist das Wetter um Weihnachten gelinde, so dauert die Kälte gewöhnlich lange in's Frühjahr hinein. 
  • Hangt zu Weihnachten Eis an den Weiden , — Kannst zu Ostern Palmen schneiden. 
  • Grüne Weihnachten, — Weiße Ostern. 
  • Grünen am Christtag Feld und Wiesen , — Wird sie zu Ostern Frost verschließen. 
  • Bläst der Wind am Stephanitag (26. Dec.) recht, — So wird der Wein im nächsten Jahre schlecht. 
  • Ist es windig an den Weihnachtstagen , — So sollen die Bäume viel Früchte tragen. 
  • Wenn's von Weihnacht bis heilige drei Könige nebelig und dunkel ist, werden viel Krankheiten im Jahre sein. 
  • Die zwölf Nächte von Christnacht bis Heiligen drei Könige sollen die Witterung der kommenden zwölf Monate andeuten.

Allgemeine Bauernregeln November

November. 

  • Wenn im November die Wasser steigen , — So werden sie sich im ganzen Winter zeigen. 
  • Wie der November, so der darauf folgende Mai. 
  • Wie viele Tage vom ersten Schnee bis zum Neumonde fallen, so oft soll im Winter das Wetter aufthauen. 
  • Steckt Allerheiligen in einer Pudelmütze , — So ist dem heiligen Martin der Pelz nichts nütze. 
  • Bringt Allerheiligen einen Winter, — So bringt Martini einen Sommer. 
  • Ist am Allerheiligen der Buchenspan trocken, — Wir im Winter gern hinter dem Ofen hocken ; — Ist aber der Span naß und nicht leicht, — So wird der Winter, statt trocken, recht feucht. 
  • Wenn der Span von einer um Allerheiligen angehauenen Birke trocken ist, so soll ein harter Winter folgen, ist er aber naß, ein milder. 
  • Kommt St. Martin (11. November) mit Winterkält', — Ist's gut, wenn bald ein Schnee einfällt; — Man hat ihn lieber dürr als naß, — So hält sich's auch mit Andreas. 
  • Wenn das Laub von Bäumen und Reben nicht vor Martini abfällt, ist ein kalter Winter zu hoffen. 
  • Am Martini Sonnenschein, — Tritt ein kalter Winter ein. 
  • Ist's um Martini nicht trocken und kalt, — Im Winter die Kälte nie lange anhalt't.
  • St. Martin, — Feuer im Kamin. 
  • Wenn das Brustbein an der gebratenen Martinsgans braun ist, so soll es mehr Schnee als Kälte bedeuten; wenn es aber weiß ist, mehr Kälte als Schnee. 
  • Wenn die Gänse um Martini auf dem Eise stehen, — So müssen sie um Weihnachten im Kothe gehen. 
  • Wenn auf Martini Nebel sind, — So wird der Winter meist gelind. 
  • Wie's um Eatharina (25. Nov.) trüb oder rein, — So wird auch der nächste Hornung sein. 
  • Catharinen- Winter, — Ein Plack-Winter. 
  • Der Andreas - Schnee , — Thut dem Korne weh.

Allgemeine Bauernregeln Oktober

October. 

  • Bringt der October viel Frost und Wind , — So sind der Januar und Hornung gelind. 
  • Warmer October, kalter Februar. 
  • Wenn's im October friert und schneit , — Bringt der Jänner milde Zeit; — Wenn's aber donnert und wetterleuchtet, — Der Winter dem April an Launen gleichet. 
  • Ist der October kalt und rauh, dann ist der Marz mild; ist der October aber mild, dann kann ein kalter oder milder März folgen. 
  • Regnet es am St. Gallustag nicht, — Es dem nächsten Frühjahr auch an Regen gebricht. 
  • Fällt das Laub zeitig von den Bäumen , so ist ein schöner Herbst und gelinder Winter zu erwarten; bleibt es bis in den November hinein sitzen, so steht ein langer Winter bevor. 
  • Wenn die Vögel und Dachse im October sehr fett sind, so erwartet man einen sehr kalten Winter. 
  • Bleibt im October das Laub nahe am Stamme liegen , so folgt ein fruchtbares Jahr. 
  • Ist der October kalt, so hat das nächste Jahr wenig Raupen. 
  • Viel Frost und Schnee im October lassen einen unbeständigen Winter erwarten und sind selten erwünscht. 
  • Viel Regen im October, viele Winde im December. 
  • Sitzt im October das Laub noch fest auf den Bäumen, so deutet dies auf einen strengen Winter. 
  • Wie's im October wittert, so im nächsten April. 
  • Warmer October bringt kalten Februar. 
  • Wenn St. Gallus die Butten trägt, — Für den Wein dann ein schlecht Zeichen schlägt. 
  • Auf St. Gall, — Bleibt die Kuh im Stall. 
  • St. Gallen , — Läßt den Schnee fallen. 
  • Auf St. Gallentag, — Muß jeder Apfel in Sack. 
  • Regen am Ende October verkündet ein fruchtbares Jahr.

Allgemeine Bauernregeln September

September. 


  • Der September entspricht dem März, wie Juni dem December.
  •  Gewitter in der zweiten Hälfte des Septembers bringen starke Winde. 
  • Nach September - Gewittern , — Wird man im Hornung vor Schnee und Kälte zittern. 
  • Gewitter im September deuten auf reichlichen Schnee im Februar oder März, und auf ein gutes Kornjahr. 
  • Am Septemberregen, — Ist dem Bauer viel gelegen. 
  • Septemberregen, — Kommt Saat und Reben gelegen. 
  • Auf warmen Herbst folgt meist langer Winter. 
  • Späte Rosen im Garten (etwa noch im September u. s. w.) deuten auf schönen Herbst und gelinden Winter. 
  • Viel Disteln von der großköpfigen Sorte verheißen einen schönen Herbst.
  • Ist's am ersten September hübsch, rein, — Wird's den ganzen Monat schön sein. 
  • Ist Egidi ein heller Tag, — Ich Dir schönen Herbst ansag'. 
  • Wie Et. Egidi die Witterung ist, so soll sie vier Wochen lang bleiben. 
  • Wie sich's Wetter an Mariä Geburt thut verhalten, — So soll sich's weiter vier Wochen gestalten. 
  • Maria Geburt, — Ziehen die Schwalben furt. 
  • Mätthäi (21. September) Wetter hell und klar, — Bringt guten Wein im nächsten Jahr. 
  • So viel Fröste vor Wenzeslaus, — So viele nach Philippi Jacobi. 
  • Wenn die Zugvögel nicht vor Michaelis wegziehen, so deutet dies auf gelinde Witterung, wenigstens bis Weihnachten. 
  • So viel Reif und Schnee vor Michaelis, — So viel nach Walpurgis. 
  • Regen am St. Michaelis-Tag ohne Gewitter deutet auf einen milden Winter. 
  • Regnet's an diesem und am St. Gallus Tage nicht, so deutet's auf ein trockenes Frühjahr. 
  • Wenn Michael der Wind von Nord und Osten weht, — Ein harter Winter zu erwarten steht. 
  • St Michaelis Wein, — Süßer Wein Herrenwein. 
  • Zu Michaelis (29. September) Nord und Ost, — Bedeuten starken Winterftost. 
  • Regnet's sanft am Michaelistag, — So folgt ein milder Winter nach. 
  • Regnet's St. Michael und Gallus nicht , — Der Bauer sich trocknes Frühjahr verspricht. 
  • Viel Eicheln um Michaelis, — Viel Schnee um Weihnachten.
Quelle: Gustav Aldoph Jahn: Handbuch der Witterungskunde

Allgemeine Bauernregeln August

August. 


  • Was der August nicht kocht, — Wird der September nicht braten. 
  • Wenns im August stark thauen thut, — Bleibt auch gewöhnlich das Wetter gut.
  • August entspricht dem Februar, wie Juni dem December. 
  • Wie es im August wittert, so soll es auch den ganzen Herbst wittern. 
  • Starke Thaue im August verkündigen gutes Welter ; Mangel der selben aber Hitze, Gewitter und Frost. 
  • Nordwinde im August bringen beständig Wetter. 
  • Wenn im August die Sonne warm scheint, der Mond und die Sterne klar sind, so ist dies gut für die Weintraube, weil sie hiervon wohl reifet. 
  • Wenn sich im Anfange des August streifende Gewitter einstellen, so dauern sie gemeiniglich bis zu Ende desselben fort. 
  • Ist's in der ersten Augustwoche heiß, — So bleib't der Winter lange weiß.
  • Hitze am St. Dominicus (4. August), — Ein strenger Winter kommen muß. 
  • Um St. Laurenz (10. August) Sonnenschein, — Bedeutet ein gut Jahr mit Wein. 
  • Sind Lorenz und Bartel (24. August) schön, — Ist ein guter Herbst voraus zu sehn. 
  • Wie das Wetter an Cassian (13. Aug.), — Hält es mehrereTage an. 
  • Hat Unsere Frau gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt (15. Aug.), — Gewiß sie guten Wein bescheert. 
  • Himmelfahrt Mariä Sonnenschein, — Bringt guten Wein. 
  • Wie Bartholomäi-Tag sich hält, — So ist der ganze Herbst bestellt. 
  • Um Augustin (28. Aug.), — Ziehn Wetter hin.
Quelle: Gustav Aldoph Jahn: Handbuch der Witterungskunde

Allgemeine Bauernregeln Juli

Julius. 


  • Was der Juli nicht kocht, — Kann der September nicht braten. 
  • Juli entspricht dem Januar, wie Juni dem December. 
  • Wie der Juli, so der nächste Januar.
  • Regnets am Maria Heimsuchungs - Tag , — So regnet's noch vier Wochen darnach.
  • Regnet's an Unserer Frauen Tag (Heims. Maria) , — So regnet's nach einander vierzig Tag'. 
  • Am Margarethen-Tage, — Ist Regen eine Plage. 
  • Regnet's am Maria Magdalena-Tag (22. Juli), — Folgt stets mehr Regen nach. 
  • Vincenzen (l9. Juli) Sonnenschein, — Füllt die Fässer mit Wein. 
  • Ist's zu Jacobi (25. Juli) hell und warm , — Macht zu Weihnachten der Ofen arm. 
  • Warme helle Jacobi, kalte Weihnachten. 
  • Scheint die Sonn' am St. Jacobi-Tag, — Bringt im Winter die Kält' große Klag'. 
  • Ist es hell auf Jacobi-Tag, — Viel Früchte man sich versprechen mag. 
  • Wenn am St. Jacobi-Tage weiße Wölkchen bei Sonnenschein am Himmel stehen, sagt man: „Der Schnee blüht für den nächsten Winter." 
  • Werfen die Ameisen am Anna-Tag (26. Juli) höher auf, — So folgt zuverlässig ein harter Winter drauf. 
  • Hundstage hell und klar, — Deuten auf ein gutes Jahr; — Wer den Regen sie bereiten, — kommen nicht die besten Zeiten.


Quelle: Gustav Aldoph Jahn: Handbuch der Witterungskunde

Weitere allgemeine Bauernregeln Juni


  • Juni trocken mehr als naß, — Füllt mit gutem Wein das Faß. 
  • Nordwind im Brachmonat, — Weht Korn in's Land. 
  • Wenn kalt und naß der Juni war, — Verdirbt er meist das ganze Jahr.
  • Juni feucht und warm, — Macht den Bauer nicht arm. 
  • Donnert's im Juni, so geräth das Korn. 
  • Wenn im Juni Nordwind weht, — Das Korn zur Ernte trefflich steht. 
  • Ist es Corporis Christi (Frohnleichnams-Fest) klar, — Bringt es uns ein gutes Jahr. 
  • Wie's Wetter zu Medardi (8. Juni) fällt, — Es bis zu Mondes Schluß anhält. 
  • Wie's wittert am Medardus-Tag , — Bleibt es sechs Wochen lang darnach.
  •  Was Sanct Medardus für Wetter hält, — Solch Wetter auch in die Ernte fällt.
  •  Meiard' bringt keinen Frost mehr her, — Der dem Weinstock schädlich war'.
  •  Sanct Medard' keinen Regen trag', — Es regnet sonst wohl vier zehn Tag', — Und mehr, wer's glauben mag. 
  • Wie's Wetter an Medardi, — So in der Ernte. 
  • O, heiliger Veit (15. Juni), o, regne nicht ! — Daß es uns nicht an Gerst' gebricht. 
  • Regen am St. Vitus-Tag, — Die Gerste nicht vertragen mag. 
  • Regnet's am St. Barnabas (11. Juni), — Schwimmen die Trauben bis in's Faß.
  • Vier Tage vor und nach der Sommer-Sonnenwende zeigen die herrschende Witterung bis nach Michaelis an. 
  • Vor Johannistag (24. Juni), — Keine Gerste man loben mag. 
  • Wenn der Kukuk lang nach Johann! schreit, — Ruft er Miswachs und theure Zeit.
Quelle: Gustav Aldoph Jahn: Handbuch der Witterungskunde