Freitag, 5. April 2013

Sprüche bekannter Personen - Teil 4


Wer sich entschuldigt, eh man klaget,
Der giebt sich selbst zum Thäter an.
Lichtwehr

Gold giebt das Glück und giebt es auch dem Thoren,
Die Weisheit lehrt, auch schimmernd Gold verschmähn,
Und frohlich seyn, wenn, die das Glück erkoren,
Sich unvergnügt in seinem Schoße blähn.
Das wahre Glück  ist nicht, was Thoren meinen;
Sey in der That, was tausend andre scheinen.
Uz

O wie richtet sich der innere Mensch unter den Stürmen auf,
und wie leicht wird das Herz.
Jean Paul

Glückselig ist, der Gott seine Tage weiht
Sich selbst gebietet, still, ohne Wünsche lebt;
Im Glück, im Unfall gleich gesinnt,
Trägt er im irdischen Haus den Engel.
Lichtwehr

Die Freud' entflieht berauschten Tagen
Mtt weggewandtem Angesicht;
Sie fliehet, weil wir nach ihr jagen,
Der Thor erlegt sie, fühlt sie nicht.
Sie liebt die stillen Seelenlagen,
Hebt Wehmuth selbst zu sich hinauf.
Und sucht uns in bewölkten Tagen
In unserm eignen Herzen auf.
Sie kommt, so leise wie der Schlummer,
Sie kommt im rosigen Geleit
Der Hoffnung, die auf unsern Kummer
Den Frieden ihrer Zukunft streut.
Tiedge

Rosen sind Freuden des Augenblicks;
Auch des Augenblicks Freuden verschmähet der Weisere nicht;
Pflückt und geniesst bescheiden, eingedenk
Seiner eigenen ach! so verwelklichen Rosen natur!
Karoline Rudolphi.

Der Tugend Preis ist Ruhe der Gemüther,
Und ein gesichert Herz, das keinen Richter! scheut;
Groß ohne Neid, reich ohne Erdengüter;
Von einer Lust erfüllt, die nie ein Schmerz bereut.
Wird stets in die Geduld ihr Weh sie still begraben,
Zu fürchten nichts, zu hoffen alles haben.
Rost.

Dich, Freundschaft! dich der Menschheit Ehre!
Dich fühlen auch der Engel Chöre;
Sie, deren Herz kein Neid verengt;
Dort herrschest du, dort kränkt dich keiner,
Hier hindert kaum zuweilen einer.
Daß Selbstsucht dich nicht ganz verdrängt.
I. A. Schlegel.

Gar freundliche Gesellschaft leistet uns
Ein ferner Freund , wenn wir ihn glücklich wissen.
Ach, in der Ferne zeigt sich alles reiner,
Was in der Gegenwart uns nur verwirrt!
Vielleicht wirst du erkennen, welche Liebe
Dich überall umgab, und welchen Werth
Die Treue wahrer Freunde hat, und wie
Die weite Welt die Nächsten nicht ersetzt.
v. Goethe

Der Weltmann steigt empor und der Pedant bleibt sitzen:
Die Sitten können mehr als die Gelehrtheit nützen.
Lichtwehr

Die Tugend ist des Lebens werth zu achten;
Vollendung ist ihr Kranz, Unsterblichkeit ihr Ziel.
Rost.

Von all' dem rauschenden Geleite,
Wer harrte liebend bei mir aus?
Wer steht mir tröstend noch zur Seite
Und folgt mir bis zum finstern Haus?
Du, die du alle Wunden heilest.
Der Freundschaft leise zarte Hand,
Des Lebens Bürden liebend heilest,
Du, die ich frühe sucht' und fand.
v. Schiller.

So war der Mensch zu allen Zeiten,
So ist er jung, so bleibt er alt:
Heiß ist er gegen Kleinigkeiten
Und gegen große Dinge kalt.
Lichtwehr

Der Mensch war immer Mensch , voll Unvollkommenheit,
Durch Tugend soll er sich aus dunkler Niedrigkeit
Zu einem höhern Glanz erheben,
Unsterblich seyn nach einem kurzen Leben.
Uz

Nie auf Felsengrund gestellt
Sind die Leiden dieser Welt,
Denn sie wechseln mit den Freuden.
Unzer geb. Ziegler

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