Sonntag, 7. April 2013

Sprüche bekannter Personen - Teil 5


Nie auf Felsengrund gestellt
Sind die Leiden dieser Welt,
Denn sie wechseln mit den Freuden.
Unzer geb. Ziegle

Reich an Freuden ist das Leben,
Und des Vollgenusses werth;
Wenn uns Fried' und Ruh umschweben.
Innrer Adel uns verklärt;
Wenn wir lernen zu entbehren,
Wo Entbehrung wird Genuß,
Deine Blüthen. nicht zerstoren.
Reiner Freuden Genius!
Conz.

Nur am Stamme der Entsagung
Blüht, selbst mit dem Sturm versöhnt,
Uns ein Kranz, der dauernd krönt.
Wohl der Seele, die zur Tragung
Ihrer Bürd' an ihn sich lehnt!
So geht der bescheidne Weise
Heftige Hände zerdrücken die süßesten Beeren der Traube,
Ach! und verwischen den Duft , welcher sie lieblich bethaut.
Starke.

Eins nur, Freundin, Seelengröße,
Giebt dem Menschen Werth und Ruh!
Keine Schönheit deckt die Blöße
Mißgeschaffner. Seelen zu.
Freih. v. Spiegel.

Wer Engel sucht in dieses Lebens Gründen,
Der findet nie was ihm genügt;
Wer Menschen sucht, der wird den Engel finden,
Der sich an seine Seele schmiegt.
Tiedge

Das junge Leben wird durch deinen Reiz erhöhet,
O Freundschaft ! — von der Menge oft verkannt, —
Und ferne Hoffnungen, erwärmt von deiner Hand,
Gehn schöner auf von deinem Hauch um wehet,
Lacht himmlischer vor uns der Zukunft Zauberland.
Conz.

Die Stunden sind verloren,
Die wir der Lust nicht weihn;
Zum Glück sind wir geboren!
Drum laßt uns glücklich seyn.
Freih. v. Cronegk.

Nichts begleitet uns hinüber,
Nichts, als der gute Schatz, den wir in unser Herz
Gesammelt, Wahrheit, Lieb' und innerlicher Frieden,
Und die Erinnerung, daß weder Lust noch Schmerz
Uns je vom treuen Hang zu unsrer Pflicht geschieden.
Wieland.

Fortuna spielt mit allen unsern Sorgen:
Der Lust folgt Traurigkeit.
Der Weise trauet nie dem ungewissen Morgen,
Und braucht das kurze heut.
Freih. v. Cronegk.

Schon ist's , von allen anerkannt, -
Sich allgeliebt zu sehn;
Doch schoner noch, auch ungenannt,
Wohlthätig fest zu stehn.
v. Herder.

Nur wer zu sterben weiß, kann stets zufrieden leben!
Die wahre Freude nur, nach der die Weisen streben,
Versüßt dem Sterblichen die Reise durch die Zeit,
Und folgt, unsterblich selbst, ihm zur Unsterblichkeit.
Uz

Der Geist gedeiht durch Weisheit.
Und das Herz gedeiht durch Schönheit;
Dieser Einklang rauscht in Stärke,
Dieser Adel führt zum Ziele
Dauernder Glückseligkeit
Bürger.

Liebe ist die Leiter, worauf wir emporklimmen zur Gottähnlichkeit.
Ohne Anspruch, uns selbst unbewußt, zielen wir dahin.
v. Schiller

Brauche deine Jugend,
Jüngling! Lust und Tugend
Können Schwestern seyn,
Jahre ziehn, wie Blicke,
Graues Haar und Krücke
Brechen schnell herein.
Lichtwehr.

Die Freundschaft ist die heiligste der Gaben;
Nichts Heiligers konnt' uns ein Gott verleihn,
Sie würzt die Freud' und mildert jede Pein,
Und einen Freund kann jeder haben,
Der selbst versteht ein Freund zu seyn.
Tiedge.

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