Montag, 18. März 2013

Allgemeine Bauernregeln

Allgemeine Zusammenstellung der Bauernregeln. 


  • Morgenroth  — Mit Regen droht. 
  • Rother, brauner Morgen, — Ist des Wandrers Wunsch und Sorgen. 
  • Abendroth, — Gut Wetterbot'. 
  • Roth' Abend- und weiß' Morgenröth', — Macht, daß der Wandrer freudig geht. Der Morgen grau, der Abend roth, — Ist ein guter Wetterbot'. 
  • Je schwärzer die Nacht, — Desto angenehmer der Tag. 
  • Hat der Niesen Degen (im Berner Oberland), — So bedeutet's Regen; — er einen Hut, — Bleibt das Wetter gut. 
  • Wenn das Land reich ist , — Ist das Wasser arm. 
  • Steht Kaiser Friedrich ohne Hut (Kyffhäuser), — Bleibt das Wetter schön und gut; — Ist er mit dem Hut zu sehn, — Wird das Wetter nicht bestehn. 


  • Wenn die Laubfrösche knarren, — Magst du auf Regen harren. 
  • Kleiner Regen , — Mag großen Wind legen. 
  • Wind vom Niedergang ist Regens Aufgang; — Wind vom Auf gang, schönen Wetters Anfang. 
  • Frühregen und frühe Gäste, — Bleiben selten über Nacht. 
  • Wenn der Rauch nicht aus dem Schornstein will, — So ist vor handen Regens viel. 
  • Frühregen und frühe Bettelleut', — Bleiben nicht, bis man Zwölfe läut't.
  • Regenbogen am Morgen, — Macht dem Schäfer Sorgen; — Regenbogen am Abend, — Ist dem Schäfer labend. 
  • Eine Elster allein ist immer ein Zeichen von ungünstigem Wetter; denn bei kalter und stürmischer Witterung verläßt immer nur Eine Elster das Nest, um Nahrung zu suchen. Fliegen sie aber beide zusammen, so deutet dies auf warme und milde Witterung, wie sie besonders zum Fischfang günstig ist. 
  • Der bleiche Mond den Regen macht, — Der rothe nach den Winden tracht't, — Der weiße nach schön Wetter lacht. 
  • Wie der Wind am dritten , besonders aber am vierten und fünften Tage nach dem Neumonde ist, so weht er den ganzen Mond hindurch.
  • Ist der Neumond klar und rein, — So wird's der ganze Monat sein, — Ist er trüb' oder mit einem Hof umringt, — Erst Wind er und dann Regen bringt. 
  • Wenn die Mondhörner zwischen Neumond und Erstem Viertel klar, spitz und deutlich erscheinen, deutet's auf gutes Wetter; erscheinen sie trübe und stumpf, so hat man schlechtes oder veränderliches Wetter zu erwarten. 
  • Großer Wind ist selten ohne Regen , — Kleiner Wind bringt oft nur kleinen Regen. 
  • Warm die Sonne ist verbunden mit dem Winde, — Dann man sieht die Luft oft regen.
  • Schäfchen, so am Himmel scheinen , — Machen Regen oder Windeswetter.
  • Wetter, das sich schön macht in der Nacht, — Dauert kurz, sobald der Tag erwacht.
  • Wenn hohle Winde beginnen zu wehen, — Wenn die Wolken schwarz stehen, das Wetterglas niedrig schon stehet, — Wenn Abends zuvor die Sonne bleich untergegangen, — In Halos versteckte der Mond seinen Kopf, — So wird es nun sicherlich regnen.
  • Wenn Schafwölkchen den Hinuuel bedecken, — Wird kein Regen den Sommertag stören.) 
  • Regnet's am Sonntag vor der Miß, — So regnet es dieWoch' gewiß. 
  • Was Sonntag soll für Wetter sein, — Das tritt des Freitags Mittag ein. 
  • Ist die Woche wunderlich, — So ist's der Freitag absunderlich. 
  • Pilatus wandert nicht aus der Kirche, — Er richtet zuvor Lärm an. 
  • Liegt der Froschlaich im Frühjahre in dem tiefen Wasser, so folgt ein trockner und warmer Sommer; liegt er aber am Ufer, oder nur wenig im Wasser , so kommt ein nasser Sommer. 
  • Wenn die Rohrdommel zeitig gehört wird, so hofft man auf eine gute Ernte.
  • Kleiner Schnee, großes Wasser; — Großer Schnee, kleines Wasser. 
  • Früher Donner, später Hunger. 
  • Sonnjahr, Wonnejahr ; — Kothjahr, Nothjahr. 
  • Wenn die Grasmücke singt, ehe der Weinstock spricht, so verkündigt sie ein gutes Jahr. 
  • Wenn die Kirschen gut verblühen, — Wird der Roggen auch gut blühen.
  • Wenn die Eichen schon vor dem Mai Blätter haben , so darf man einen schönen fruchtbaren Sommer und gute Weinlese erwarten. 
  • Höhenrauch im Sommer ist immer als Vorbote eines strengen Winters anzusehen. 
  • Den Sommer schändet kein Donnerwetter. 
  • Wenn die Tage beginnen zu langen, — Dann kommt erst der Winter gegangen.
  • Wenn der Kohl gut geräth, — Verdirbt das Heu. 
  • Man will bemerkt haben, daß nach reicher Hopfenernte jedesmal ein strenger Winter und ein reiches Kornjahr gekommen sei. 
  • Wie der Hollunder blüht, — Es auch am Weine geschieht. 
  • Finden sich noch spät im Herbste Baumblüthen , so deutet dies auf kein günstiges Jahr. 
  • Viele Nebel im Herbste deuten auf schneereichen Winter. 
  • Wenn die Wildgänse unsere Gegend fliehen, — So wird der Winter schnell heranziehen. 
  • Ist die Hechtleber nach dem Gallenbläschen zu breit, nach vorn zu aber spitzig, so giebt es einen langen harten Winter. 
  • Wenn die Forellen zeitig laichen , giebt es viel Schnee. 
  • Wenn Birken und Weiden ihr Laub oben im Wipfel lange grün behalten, während sie's zu Unterst früh fallen lassen, so soll dies auf zeitigen Winter und gutes Frühjahr deuten. 
  • Wenn Buchenfrüchte gerathen wohl, — Nuß- und Eichbaum hängen voll, — So folgt ein harter Winter drauf, — Und fällt der Schnee mit großem Haus.
  • Wenn der Eichbaum noch sein Laub behält, — So folgt im Winter strenge Kält'. 
  • Schwacher Balg am Wilde . — Zeigt an des Winters Milde. 
  • Sperret der Winter zu früh das Haus, — Hält er sicher nicht lange aus; — Bleibt aber der Vorwinter aus, — So kommt der Nachwinter mit Frost und Braus. 
  • Fallt der erste Schnee in Dreck, — Wird der Winter nur ein Geck. 
  • Schnee - Jahr, — Reich Jahr. 
  • Viel Schnee, — Viel Heu. 
  • Wenn's nicht vorwintert, — Nach wintert es gern. 
  • Später Winter — Spätes Frühjahr.

(Quelle: Handbuch der Witterungskunde aus dem Jahr 1855)

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